Schwere Komplikationen

Schwere Komplikationen

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1. Die Wehen setzen nicht ein: Überträchtigkeit!

Zuerst ruft man den Tierarzt und bespricht mit ihm das Vorgehen. Manchmal reicht es aus, diese  Hündin mit einem Wehen fördernden Mittel anzuspritzen. Das kann zu Hause geschehen. Danach sollte die Geburt einsetzen wie im Normalfall.

Wenn sich die Wehen jedoch wieder rückbilden, am besten sofort in die Praxis oder Klinik, denn dann muß im Regelfall ein Kaiserschnitt gemacht und die Welpen geholt werden.

 

2. Was muß man als Züchter in einem solchen Fall oder grundsätzlich bei Kaiserschnittgeburten, egal, aus welchem Grund, beachten:

Man sollte wissen, dass diese Hündin ja narkotisiert ist und von der "Nichtgeburt" ihrer Welpen nichts weiß! Somit kann sie diese auch erst nicht zuordnen. Das heißt, wenn die Hündin zu sich kommt, sollte man sie und die Welpen, die ja trinken müssen, im Auge behalten. Erstens weiß die Hündin nicht, dass es ihre Welpen sind, weil sie sie durch den Geruch noch nicht zuordnen kann und zweitens tut es weh, frisch operiert besäugt zu werden. Also zu Anfang niemals Hündin und Welpen alleine lassen. Meistens nimmt sie ihre Kinder an, doch es kann auch passieren, dass sie sie nicht nimmt! Im besten Fall werden sie dann mit der Hand aufgezogen.

Wir hatten einen solchen Fall vor vielen, vielen Jahren mit Bashika. Zwei mal wurden Wehen bildende Mittel gespritzt, unsere Tierärztin sagte, wenn dass nicht bald losgeht, kommt sofort in die Praxis, ruft an, ich komme dann mit Personal. So kam es dann auch, wir Bashika ins Auto und zu dritt nach Cloppenburg! Per Kaiserschnitt wurden 8 weiße Barsoikinder geholt. Leider gab es in der Praxis Komplikationen: Die Assistenzärztin wurde ohnmächtig, warum auch immer, und die Tierarzthelferin rutschte aus und brach sich den Daumen! Was jetzt tun? Ich übernahm die Arbeit der Assistentin, stand am OP-Tisch hielt die Klammern etc, und Gunda und Ludger die Arbeit der Helferin: Säubern und trocken reiben etc! Später fuhren wir mit der nakotisierten Hündin und den Welpen nach Hause. Dort legten wir immer wieder die Welpen an. Als Bashika erwachte, führten wir sie ihr ganz sanft zu. Wir wachten abwechselnd und ließen die Hündin mit ihren Welpen keinen Augenblick aus den Augen! Es dauerte, bis sie begriff, dass das IHRE Kinder waren und sie sie leckte. Bedauerlicherweise haben 4 Welpen nicht überlebt, weil sie, obwohl groß, durch die Narkose der Mutter sehr schwach waren. Aber 4 tolle Welpen waren da, und ich bekam meinen über alles geliebten Fenris!

Das alles sind Erfahrungen, die mich prägten! Wir mußten diese Erfahrungen alle erst mal selber machen, doch mit ein bißchen Nachdenken und Glück konnten wir sie meistern. Heute kann man fast alles nachlesen, im Internet recherchieren, es werden die unterschiedlichsten "Züchterseminare" zu allen möglichen Themen angeboten, das vereinfacht vieles. Doch bei aller Theorie sollte man nie vergessen, selbst zu denken, bzw versuchen, sich in die Psyche des Tieres hineinzuversetzen.

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