Geburt

Die Geburt und mögliche Komplikationen

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Die Trächtigkeit beim Hund dauert ungefähr 2 Monate ( 60 -62 Tage ). Worauf sollte man als Züchter/in achten?:

Natürlich sind die Anforderungen, die der DWZRV vorschreibt, zu erfüllen: Wurfkiste etc. Doch auch da kann man das eine oder andere noch verfeinern. Ich habe immer eine Wärmedecke in einer Ecke der Wurfkiste, so dass die Welpen - wenn sie wollen - schön warm liegen können, doch, wie gesagt, nur in einem Bereich, nicht in der ganzen Wurfkiste! Andere verwenden Wärmelampen, ich finde das nicht so optimal, da es die Haut austrocknen kann. Auf alle Fälle sollte man darauf achten, dass es nicht ZU warm ist, also Hand drauf oder drunter halten. Wenn die Welpen dort nicht liegen bleiben, um zu schlafen, stimmt was mit der Temperatur nicht, meistens ist es zu warm.

Sodann habe ich immer meinen Haustierarzt/ärztin "bei Fuß", sprich, ich habe abgesprochen, dass ich sie Tag und Nacht anrufen kann und sie auch dann sofort kommen! Desweiteren ist immer noch eine weitere Person "griffbereit", entweder Achim, eine Freundin oder eine gute Nachbarin. Sodann habe ich Nagelschere, Zwirn, frisch gewaschene, aber alte Handtücher, Laken und Küchenrolle griffbereit liegen.

Unsere Hündinnen haben eigentlich nie in der Wurfkiste geworfen, sondern auf ihren "Lieblingsplätzen", einige wollten sogar im Garten Wurfhöhlen graben, das jedoch habe ich nicht zugelassen! Jedenfalls habe ich ihre Lieblingsplätze mit Inkontinenzlaken oder einer großen Gummimatte belegt, darauf saubere, aber alte Decken und/oder Laken, die ich dann nach der Geburt wegschmeißen konnte. Zusätzlich habe ich eine Kiste oder einen Korb daneben, weich ausgelegt, wenn möglich auch mit einer Wärmedecke. Für alle Fälle!

Soviel zu den Vorbereitungen. Normalerweise können Hündinnen sehr gut alleine mit der Geburt ihrer Welpen fertig werden, doch ich bin im Hintergrund dabei und behalte alles im "Auge". Da so eine Geburt sehr lange dauern kann, allein schon bevor es "losgeht", ist es gut, Gesellschaft zu haben. man kann sich zusätzlich abwechseln beim Wachen, oder erzählt sich was, damit es nicht zu langweilig wird.

Meistens wurden unsere Hündinnen vor der Geburt ( 12-24 Stunden ) leicht nervös, hechelten vermehrt oder "bauten sich Nester", dann hatte man einen Anhaltspunkt, wann es soweit ist. High z.B. hat sich gar nichts anmerken lassen und mich dadurch völlig überrascht! Sie stand von ihrem Platz auf und flupp war auch schon der erste Welpe da! Gott sei Dank meine Freundin innerhalb von 10 Minuten auch! Ich hatte erst mindestens einen Tag später mit Welpen gerechnet! Wie fast alle Hündinnen konnte sie das perfekt alleine und wir brauchten nicht groß tätig werden, sie dabei zu unterstützen.

Doch bekanntlich ist der Teufel ein Eichhörnchen! Und besser ist es, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein!

Normal beginnt die Geburt damit, dass man merkt, die Wehen setzen ein, und die Hündin hat klaren Ausfluß. Dann kann man davon ausgehen, dass der erste Welpe nach 20 - 30 Minuten kommt. In diesem Zeitabstand folgen dann auch fast immer die weiteren Kinder. Manchmal jedoch machen Hündinnen auch eine längere Pause zwischen der Geburt der einzelnen Welpen, doch die sollte nicht länger als 2 Stunden dauern. Nach jedem Welpen folgt auch die Nachgeburt oder Plazenta, die die Hündin oft zur Stärkung auffrißt. Doch mal sollte wissen, dass sie diese später auch wieder auskotzt.

Was macht jetzt die Hündin, wenn der Welpe draußen ist?: Sie durchbeißt die Fruchtblase und auch die Nabelschnur und leckt den Welpen sauber. So befreit sie ihn von eventuell in Mund und Nase befindlichem Fruchtwasser und durch das Lecken wird er angeregt, den ersten Atemzug zu tun. Manchmal darf er dann auch schon den ersten Schluck Milch trinken bis der nächste kommt. Ich nehme den Welpen weh und packe ihn in die vorbereitete Kiste. Wichtig ist, dass man die Plazentas zählt, auch die aufgefressenen, damit man später weiß, dass nichts "dringeblieben" ist - nach dem Motto: Alles muß raus! Soetwas kann zu Komplikationen und Vergiftungen führen.

Wenn die Hündin ihr Baby nicht abnabelt und leckt, was hin und wieder bei Erstgebarenden passieren kann oder, weil zwei Welpen zu schnell aufeinander folgen, dass sie sich nicht gleichzeitig um beide kümmern kann, übernehmen wir diese Tätigkeit! Deshalb: Nagelschere, Zwirn und saubere Handtücher geschnappt, die Fruchtblase zerschnitten, Welpe rausgepuhlt, Nabelschnur ca zweieinhalb CM abgebunden, dann zur Mutter hin noch mal 2 CM abbinden und dazwischen durchschneiden! Ich halte die Welpen dann leicht mit dem Kopf nach unten geneigt und wische Mund und Nase sauber, ggf sauge ich die Nase auch aus! Dann reibe ich ihn trocken, aber gegen den Strich!!! Damit wird die Atmung angeregt und er quiekt, und so kommt ggf auch geschlucktes Fruchtwasser raus. Aber Mama Hund muß auch lecken!

Da man im Regelfall schon vorher weiß, wie viele Welpen erwartet werden, weiß man auch, wann die Geburt zu Ende ist. Doch Vorsicht: Manchmal verstecken sich noch ein oder zwei Welpen hinter den Rippenbögen! Deshalb besser noch warten, bevor man Mutter und Kinder in die Wurfkiste zur Ruhe kommen läßt. Amethyst z. B. war auch ein solcher Nachzügler, mit dem ich nicht mehr gerechnet hatte, da schon 2 Nachzügler, von denen wir nichts wußten, gekommen waren! Aber Mama hat es eben auch super alleine hingekriegt!

Ich biete unseren Hündinnen immer zwischendurch Wasser oder, wenn sie mögen, Traubenzuckerwasser an. Auf alle Fälle bekommen sie nach der Geburt zu Essen und zu Trinken. Noch etwas sollte man beachten: Wenn die Geburt lange dauert, kann es sein, dass die Hündin "muß"! Dann sollte man mitgehen und gut aufpassen, denn es kann sehr leicht passieren, dass damit auch ein Welpe geboren wird!

Dann schaut man, ob alle Welpen auch trinken, ggf muß man sie anlegen und, wenn es sehr viele sind, auch durchtauschen. Hinten sind im Regelfall die am besten gefüllten Zitzen! Ja, und dann kann man sich auch ausruhen!  

 

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