Linienzucht
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Linienzucht oder Outcross? ________________________________________________________________ Zuchtentscheidungen - basics of matingJeder verantwortungsvolle Züchter entscheidet für sich, wie er durch entsprechende Anpaarung seine Zucht dem "Standart- Idealhund", den es wohl nur auf dem Papier oder in unseren Köpfen gibt, näher bringen kann, ohne die Gesundheit, Robustheit und das Wesen der Tiere negativ zu beeinflussen. Es gibt Menschen, die haben das "im Blut", wie man so schön sagt, und andere, die sich dieses Wissen durch stetes Lernen und viel Lesen erarbeiten. Züchten ist etwas unheimlich Spannendes und Aufregendes: es ist ständig im Fluss, denn es gibt immer noch etwas, was Verbesserungswürdig erscheint. Dennoch heißt es "Augenmass" zu behalten, aber auch Mut zum Risiko, wenn es gilt, kleinere Fehler in Kauf zu nehmen, um etwas anderes, besseres damit erreichen zu können. Unser Zuchtziel ist und war es immer, einen markanten, gesunden Barsoitypen zu züchten, dessen Exterieur eindeutig unserem Kennelnamen zuzuordnen ist, und das über Generationen hinaus. Für uns bedeutet das nicht, dass wir uns durch eine "Farbe" identifizieren, sondern ausschließlich durch den Typ. Es gibt dominate und auch rezessive Gene in der Doppelhelix. Somit kann ein Merkmal doppelt rezessiv vererbt werden und man hat das Merkmal. Allerdings bedeutet das bei der Vererbung nicht, dass es sich durchsetzt!Ganz einfach, weil ein dominantes Gen sich durchsetzt. Somit muß man genau wissen, was man züchtet, was heißt: Das dominante Gen muß gefunden werden und sich dann durchsetzen. Das zu wissen, das ist Zucht! Doch das zu wissen, das ist nicht so einfach und macht eine gute Zucht, bzw eine/n gute/n Züchter/in aus. das sind jahre/jahrzehntelange Erfahrungen aus.
Generell sind es die Gene von Vater und Mutter, die die Nachzucht bestimmen, doch eine Ausnahme bildet das Interieur. Hier gibt es noch eine zweite Komponente, die das Verhalten mitbestimmt und nicht zu unterschätzen ist: Die Umwelteinflüsse. In der Humanmedizin hat man viel geforscht und experimentiert, z.B. hat man Embrionen klassische Musik vorgespielt, weil man sich erhoffte, das Kind würde diese Musik später lieben. Nun, ob sich das gerade bestetigt, ist fraglich, doch sicher ist, dass schon in der Schwangerschaft durch deren Verlauf Charakteranlagen gefördert oder unterdrückt werden. Das gilt auch für die Tierwelt. Je harmonischer und behüteter die Trächtigkeit für das Muttertier verläuft, um so ausgeglichener ist die Psyche der Welpen, und je stressfreier und liebevoll umsorgt die Aufzuchtzeit verläuft, die ja mit vielen wichtigen Prägephasen einher geht, um so stabiler wird sie. Auch dazu gibt es viele Forschungsergebnisse und Beispiele. Und jeder verantwortungsvolle Züchter, der seine Tiere eng begleitet, weiß und sieht das auch. Denken Sie nur mal an den "Golden Retriever", der ein echter "Familienhund" ist. Durch die elendige Massenzucht unter schlimmsten Bedingungen einiger gieriger Hundehändler kamen plötzlich völlig unberechenbare Hunde in die Familien, die besonders für Kinder sehr gefährlich waren. In der Zucht, egal, was man denn züchtet, ob Pferde, Hunde oder andere Tiere, müssen viele große und kleine Dinge beachtet werden; das alles zu beleuchten, würde an dieser Stelle zu weit führen. Auch der große Schatz der Erfahrung und die Kenntnisse in Genetik/Epigenetik, die in die Zucht mit einfließen, können kaum in kurze Worte gefasst werden. ( Hierzu sei angemerkt, dass die Genetik ein eigener Studiengang ist und, obgleich die Gene schon größtenteils entschlüsselt sind, die unterschiedlichen Zuordnungen, die für eine bestimmte Eigenschaft stehen, noch immer nicht ganz erforscht sind.) Doch es gibt ein paar Punkte, die es verdienen, sie hier kurz zu erklären: Zum einen, weil es unterschiedliche "Zuchtansätze" gibt, die vertreten und diskutiert werden, zum anderen, weil neue wissenschaftliche Aspekte Auswirkungen auf die Zuchtauswahl nehmen können.
Inzuchtkoeffizent - was dedeutet das für unsere Zuchtauswahl?
Schaut man sich die Barsoizucht einmal genauer an und geht zu den Anfängen zurück - was man, dank "The Borzoi Files" heute leichter kann - dann sieht man, dass unsere heutige Barsoizucht durch Inzucht und Inzest mit eher wenigen Tieren wieder aufgebaut wurde. Es wurden Mütter mit Söhnen, Onkeln, ihren Vätern etc verpaart, es ging kreuz und quer, und das nicht nur in 1. oder 2. Generation. Und diese Nachkommen wiederum findet man wieder in anderen Kenneln, die dann auch wieder mit einander und untereinander verpaart haben. Heute steht die Barsoizucht erfreulicherweise auf "breiten Füßen": Wir können aus einem großen Pool an Genen schöpfen und somit ist Inzestverpaarung im DWZRV zu recht genemigungspflichtig und auch sehr gut zu begründen. Immer wieder gibt es Diskussionen darüber, was besser ist, Linienzucht oder Outcrossing. Was seht für "Linienzucht" und was bedeutet "Outcrossing"? "Linienzucht" bedeutet, die Blutlinien der Vorfahren zu konzentrieren. Das dedeutet aber auch, dass dazu nur absolut gesunde Linien genommen werden sollten, um eien besonderen Typ zu festigen und/oder zu verbessern. Wichtig ist dabei, dass man diese Linien mit all seinen Konsquenzen kennt, will heißen, man sollte es nicht machen, wenn man den Verdacht hat, es könnten Gendefekten in der Blutlinie vorhanden sein. Um eben einen bestimmten Typ zu festigen, ist - wie uns die Ahnentafeln unserer Barsois immer wieder zeigen - ein gewisses Maß an Inzucht nötig, sonst kann der gewünschte Typ und die gute Qualität ( Gesundheit etc. ) der Nachzucht nicht durchgesetzt und gehalten werden. Der Genotyp und auch der Phänotyp muß passen. "Outcrossing" bedeutet einen Linienmix, von dem man nicht vorher sagen kann, was sich bei der Nachzucht durchsetzt, da schätzungsweise 50% des Erbmaterials von Vater und Mutter kommen und das unstrukturell durchmixt wird. Hier ist es sehr wichtig, zumindest die Großelterngenerationen zu kennen, weil, nach Mendel, die Elterngeneration gern übersprungen wird. Wir vom Kennel "Elben Äiken" bevorzugen die Linienzucht, durchaus mal Outcrossing, um dann aber wieder in die Linie zurück zu kehren. So haben wir es Jahrzehnte lang auch schon bei "Raschi-Pack-Buran" gehandhabt. Einige Kennel geben inzwischen schon einen Inzuchtkoeffizienten bei ihren Hunden an. Wir werden das ( noch ) nicht tun. Denn wir züchten nach bestem Wissen um unsere Linien, und durch Angabe der Pedigrees und durch die Möglichkeit, sich weiter in die Vorfahren unserer Hunde zu vertiefen durch "The Borzoi files", kann sich jeder Interessierte sein eigenes Bild machen. Doch was besagt der Inzuchtkoeffizient, abgekütt "IK", eigentlich: Da nur ca 50% des Erbgutes vererbt wird, entspricht der IK auch ca der Hälfte des Verwandschaftskoeffizienten und man kann mit ihm den Wahrscheinlichkeitsfaktor berechnen, in wieweit sich gleiche Erbinformationen wiederfinden wie bei den Vorfahren, d. h.: Je näher die Blutsverwandschaft der Eltern ist, um so größer und wahrscheinlicher auch die genetische Übereinstimmung. Das ist, wie oben schon erwähnt, wichtig zur festigung des Typs, aber auch wichtig, um Erbfehler/Krankheiten zu verfestigen! Deshalb ist es so wichtig, die Linien sehr gut und nachhaltig zu kennen! Berechnet wird der IK durch unterschiedliche Methoden, nach der von Sewall Wright, aber vereinfacht auch nach van Raden und nach Quaas.
Eine sehr anschauliche Tabelle zur Verpaarung unter Berücksichtigung von Verwandschaftskoeffizient und IK der Nachkommen fand ich bei Wikipedia:
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