Genetik der Fellfarben

Genetik der Fellfarben beim Barsoi

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Jeder Züchter ist bestimmt schon oft gefragt worden: Welche Farben werden wohl die Welpen bekommen? Nun ja, aus der Erfahrung heraus kann man das zumeist einigermaßen beantworten, vor allem, wenn man die Vorfahren gut kennt. Doch unabhängig davon ist die Genetik der Fellfarben sehr interessant, wenngleich noch nicht in allen Einzelheiten erforscht, z. B. bei den artübergreifenden Genloci beim Albinismus oder auch bei den Chromosomen, wenn es um Leuzistischen Farbgene geht. Das alles ist natürlich furchtbar wissenschaftlich und spezifisch und dadurch auch nicht immer sehr leicht zu verstehen.

Interessant jedoch ist, daß es im Prinzip nur zwei Farbstoffe, auch Melanine genannt, gibt, die für die gesamte Farbpalette unserer vielbeinigen Freunde verantwortlich zeichnen. Das sind zum einen das schwarze Eumelanin und desweiteren das rote Phäomelanin. Über sogenannte Farbgene, auch Steuerungsloci genannt, wird dann festgelegt, wo diese Farbstoffe in Fell und in der Haut erscheinen sollen. Auch Wechselwirkungen zwischen den Loci und ebenfalls bei den unterschiedlichen Allelen greifen in die Verteilung und Farbgebung ein. Man teilt die Farben nach den unterschiedlichen farbübergreifenenden Genloci ein, z. B. Farben der Agouti-Serie, der B-Serie schwarz & blau, der E-Serie und so weiter. Die Barsois fallen farbverteilungsmäßig in die sogenannte S-Serie, S steht für Scheckung oder spotting, die auch weiter unterteilt wird in unterschiedliche Mutationsnamen wie S, Si, Sp, Sw, T, t, R, HH, Hh, hh, etc . Und in dieser weiteren Unterteilung wiederum sind die Barsois in Sp. Das P steht für piebald, das bedeutet zoologisch scheckig oder gescheckt. Der Artübergreifende Genlocus ist MITF, das Chromosom ist das CFA20. Für eine Stromung ist der K-Locus, das CFA16-Chromosm und das kbr, bzw das ky-Allel verantwortlich, für eine dunkle Maske u. a. das EM-Gen. Auch ist es wohl erwiesen, dass eine Stromung nur auftritt, wenn ein Elternteil Stromung hat.

Wir wissen, dass die Fellfarbgebung durchaus Auswirkungen auf die Gesundheit von Hunden haben kann, z. B. bei Collies mit dem Merle-Gen, wenn sie darauf reinerbig sind, denn oftmals sind ja die Gene nicht nur für einen Erbvorgang verantwortlich, sonder spielen auch für viele weitere eine große Rolle. Bei Albinos kann es zu Sehbehinderungen führen und auch kann Leuzismus ähnliche Sehbehinderungen, doch auch Taubheit aufweisen, das kann das u. U. bei der Unterteilung Sw im Extremfall vorkommen, bei Sp jedoch nicht. Wir brauchen uns also bei unseren Barsois keine Sorgen machen, auch, wenn sie uns gerne mal glauben lassen wollen, sie seien kurzfristig stocktaub!