Schnelligkeit

Die Schnelligkeit des Barsoi:



Barsois sind unterschiedlich schnell, unabhängig von der Größe betrachtet. Es gibt bei ihnen unterschiedliche "Laufstile", doch oft kann man das nicht immer gut erkennen. So vergleiche ich einmal Amethysts Laufstil mit dem von Opal. Beide Hunde sind sehr erfolgreich in ihrer "Coursingkarriere". Amethyst ist etwas kleiner als Opal, dadurch ist er etwas leichter.
Der Barsoi "überholt" mit seinen Hinterläufen seine Vorderbeine im schnellen Spurt. Je weiter die Hinterläufe nach vorne und die Vorderbeine nach hinten sind, um so stärker ist der Spannungsbogen.

Auf diesen beiden Fotos sieht man sehr gut die Unterschiede: Amethyst zeigt hier weniger Spannungsbogen wie Opal. Das sind Momentaufnahmen und soll Amethyst deshalb jetzt nicht diskreditieren, sondern dienen nur dem Zweck zu zeigen, was ich meine.
Je weiter die Hinterläufe nach vorne sind, je größer ist dann auch im nächsten Schritt das "Raumgreifen" nach vorne, weil der Ausgangspunkt der Hinterläufe ja schon weiter vor liegen.

 
Hier sieht man sehr gut, wie Opal sich richtig streckt, getrieben durch seine "Rückenfeder".

Soweit zur "Schnelligkeit".

Doch dann könnte man ja annehmen, je länger und größer ein Hund, je schneller müßte er sein, denn schließlich wäre da ja automatisch schon mehr "Boden" zwischen Vorder - und Hinterläufe. Doch genau, wie auch bei Rennpferden, sind es selten die "Großen", die gewinnen! Bei Rennpferden sind die schnellen meistens maximal bis zu einem Stockmaß von 165 cm. Und auch beim Barsoi sind sehr großen Hunde auch selten die schnellsten.
 
Reden wir jetzt über das
coursing, über das Rennen möchte ich mich nicht äußern, da meine Hunde nicht auf der Rennbahn sind, und ich deshalb nicht über Dinge reden möchte, von denen ich nicht viel verstehe, zumindest, was Hunde betrifft.



Was wird beim coursing bewertet:
1. die Gewandtheit, 2. die Schnelligkeit, 3. die Kondition, 4. das Folgen und 5. die Intelligenz, die der Hund an den Tag legt.
Fangen wir mit dem letzten Punkt an, denn an dem scheiden sich die Geister: Die einen meinen, wenn ein Hund abkürzt oder sich einen "Standort" sucht, von wo er das Geschehen beobachten kann, das sei intelligent, denn er erspart sich Weg und Kraft. Dieser Hund beteiligt sich dann NICHT mehr an der Jagd und unterstützt den 2. Hund somit auch nicht mehr! Die anderen sehen das nicht so, da der Hund nicht abschätzen kann, wohin der "Hase" sich wendet, ein "echter" Hase natürlich, der kann ja auch plötzlich versteckt sein, das Zugseil kann reißen.
Wie wird der "Hase" gezogen: Es wird ein Parcours gesteckt mit Rollen, um die der Puschel gezogen wird. Diese Rollen bewirken immer eine Richtungsänderung der Stecke. Gekennzeichnet werden diese Rollen durch Pylonen.
Wie ist das, wenn ein Barsoi mit dem coursing beginnt: Er weiß NUR, dass er diesen "Puschel" fangen soll! Und somit rennt er hinter diesem her. Da sie im Regelfall zu zweit laufen, wechseln sie, je nach Position am Puschel, hin und her zwischen "Fänger" und "Treiber". Und er muß bei jeder Rolle einen Kurswechsel mitmachen. Mit der Zeit erkennt er, dass jeder Richtungswechsel bei einer Pylone stattfindet, und er beginnt zu "spekulieren". Natürlich kann er sich dabei auch mächtig verschätzen, aber bald verhalten sie sich so, dass sie nach allen Richtungen offen sind. Früher war das gewünscht, heute nicht mehr.
Junge Hunde haben das - wie gesagt - nicht drauf, und haben an der Pylone/Rolle noch voll Speed drauf. Wenn dann der Richtungswechsel kommt, "überschießen" sie natürlich. Und dabei kommen Größe und Gewicht der Hunde ins Spiel. Ein Sportwagen hat einen anderen Bremsweg wie ein Lastwagen. Somit sind die kleineren, leichteren Hunde im Vorteil. Und das hat dann was mit "Gewandtheit" zu tun, nämlich schnell genug um die Ecke zu kommen. Vor der Schnelligkeit und dem Folgen hatten wir schon ausführlich gesprochen, und irgendwie auch von der Intelligenz.

Zu diesem Thema habe ich noch ein schönes Bild von Herrn Plante gepostet: