Kreuzbandriss


Kreuzbandriss und seine Behandlung





Der Kreuzbandriss beim Hund ist - anders, als bei uns Menschen - ein normalerweise schleichender Prozeß. Das Band fasert nach und nach auf. Das bedeutet, dass der Hund erst noch ganz normal läuft und dann - für uns ganz plötzlich - das Bein schont. Natürlich kann es aber auch plötzlich reißen, z. B. durch einen Unfall. So sehr selten ist das nicht, und es tritt eher bei großen, schweren Hunden auf.
Der Hund hat  2 Kreuzbänder, ein vorderes und ein hinteres, wobei das vordere am stärksten belastet wird. Deshalb ist es auch meistens das vordere Kreuzband, das reißt.
Die gängigste Untersuchungsmethode eines Keuzbandrisses ist beim Menschen wie auch beim Hund der sogenannte "Schubladentest". Wenn sich der Unterschenkel bei einem solchen Riss deutlich nach vorne legen läßt, ist das vordere Kreuzband gerissen, wenn nach hinten, dann ist es das hintere Band. Bei älteren Tieren kann der Test jedoch versagen. Bei denen wird dann unter Nakose ein sogenannter Tibiakompressionstest durchgeführt. Es ist nicht selten, dass auch die Kniescheibe  in Mitleidenschaft gezogen wird.
Für die Behandlung gibt es verschiedene Operationsmethoden, und wenn man sich für eine OP entscheidet, sollte man sich auf die des Operateurs verlassen und keine andere verlangen, oder einen anderen Operateur aufsuchen, der die von mir bevorzugte standardmäßig anwendet.
Doch, genau, wie beim Menschen, wo die OPs auch zunehmend weniger werden, kann man die Bänder auch so zusammenwachsen lassen. Beim Menschen bekommt man dann eine Plastikschiene oder wird getabt. Ähnliches geht auch beim Hund. Allerdings dauert der "Selbstheilungsprozeß" zwischen 4 - 6 Monate. Ein Tierarzt sollte diesen Heilungsprozeß jedoch begleiten, um ggf zu Anfang Schmerzmittel zu geben und ein korrektes Zusammenwachsen zu überwachen.

Was muß man dabei unbedingt beachten:
Ganz wichtig ist, dass der Hund zu Anfang nur kurz an der Leine raus darf, um sein "Geschäft" zu machen! Wenn er dann nicht mehr so lahmt, darf man kurze Spaziergänge machen, aber nur kurze! Sobald er nicht mehr raus will, sofort wieder Ruhe und wieder nur noch das "Geschäft" machen lassen.
Sodann darf er NUR auf festem Boden laufen, weil ja das Bein instabil ist.
Grundsätzlich immer Leinenzwang, damit er nicht einfach losrennt, denn dann ist alles um sonst gewesen. Und nicht unterschätzen: Der Hund braucht 4 - 6 Monate für die Selbstheilung! Also auch solange Leinenzwang! Doch man kann ihm eine OP ersparen, die ja auch nicht ganz "ohne" ist und zudem auch einiges kostet.
Letztendlich muß jede Frauchen und Herrchen selbst für sich entscheiden, welche Heilungsmethode er für seinen Hund wählt, doch es MUß behandelt werden, um Schlimmeres zu verhindert.