Kotfressen


Koprophagie - Kotfressen, warum und was tun?

Unsere Barsois lieben es sehr, Pferdeäpfel zu fressen. Das durften sie auch in Maßen, aber nur von unseren eigenen Pferden, und auch nur, wenn die Hengste nicht frisch entwurmt waren. Warum tun sie das? Ganz einfach, weil die aus verdauten Pflanzen bestehen, die Hunde selbst nicht aufschlüsseln können, da ihnen dafür gewisse Enzyme fehlen.
Wie funktioniert der Verdauungsapparat des Hundes:


Der Hund ist, genau, wie sein Vorfahr Wolf, ein "Schlingfresser. Und er frißt nicht nur das Muskelfleisch, sondern bedient sich zu erst an den Innereien, die vor/verdautes Futter enthalten.
Anders als beim Menschen enthält der Speichel des Hundes keine Verdauungsenzyme. Er zerkaut sein Fressen nicht besonders klein, sondern schluckt relativ große Brocken runter. Erst durch den Ösophagus, der recht dickwandig ist, hinein in den Magen. Hier verweilt das Futter ca 3-4 Stunden und wird mit Magensaft ( sehr niedriger PH-Wert ) vermischt. Das hier ebenfalls zugeführte Pepsin dient der Proteinsynthese. Wenn der PH-Wert niedrig genug ist, gelangt der Mageninhalt in das Duodenum. Hier wird eine dickflüssige, alkalische Flüssigkeit gebildet, um den PH-Wert wieder zu neutralisieren. Und hier kommt auch das Pankreas ins Spiel. Das Pankreas ist eine Drüse, die sowohl aus einem exokrinen, als auch endokrinen Teil besteht. Der endokrine Teil produziert ca 20 unterschiedliche Enzyme. Im endokrinen Teil bilden die Langerhan`schen Inselzellen u.a. die Hormone Insulin und Glukagen, die der Regulation des Blutzuckerspiegels dienen. Erst durch Insulin kann der Zucker in den Zellen verwertet werden. Diese Enzyme und Hormone werden ins Duodenum abgegeben, und dort entsprechend ihrer Funktion umgewandelt. Auch der Gallensaft wird im Duodenum zugefügt, der für die fetthaltige Nahrung im Darm wichtig ist. Deshalb ist die Leber ein wichtiges Organ für den Stoffwechsel. Sie ist für die Entgiftung wichtig, produziert Vitamine und ist für die Speicherung der fettlöslichen verantwortlich. Zudem ist sie wichtig für die Verstoffwechslung von Eiweißen und Fetten. Nun kommt die lange Passage durch den Dünndarm ( Jejunum und Ileum ), wo die aufgespaltenen Nährstoffe in die Zellen resorbiert werden. Dann wird im Colon das restliche Wasser, Vitamine, Mineralstoffe und Salze rückresorbiert. Im Rektum wird der Kot gesammelt, im Analkanal wird er noch mit dem Analdrüsensekret angefeuchtet, um leichter ausgeschieden werden zu können.  


Immer wieder hört man nun, dass ein Hund Kot frißt. Das ist ja nicht gerade appetitlich, vor allem auch ungesund im Zusammenleben. Doch, die Frage ist: Wieso und warum? Und dann: Welchen Kot frißt er?
- Seinen eigenen, NUR seinen eigenen
- den von anderen Tieren ( Kaninchen, Wild etc ),
- den von anderen Hunden.
Des weiteren sollte man auch folgende Überlegungen anstellen, z.B.: Ist seine Darmflora intakt? Das schließt ein, ob er entwurmt wurde oder Antibiotika bekam, was die Darmflora beeinträchtigt haben könnte. Oder hat er einen Nährstoffmangel und welches Futter bekommt er? Um das abzuklären, sollte der Tierarzt eine Blutuntersuchung durchführen. So können auch andere gesundheitliche Gründe abgeklärt werden, wie z.B. Dysfunktion der Bauchspeicheldrüse oder andere Erkrankungen, die Nährstoffmangel und/oder die Darmflora verändern.
 Als mögliche andere Gründe kommen auch Aromastoffe in Frage, die Futtermittelhersteller oft unter ihr Futter mischen, damit die Tiere es gerne und gierig fressen! ( Was man davon zu halten hat, muß jeder für sich selbst entscheiden! ) Diese Aromastoffe können sich dann auch im Kot wiederfinden, und den Hund wiederum "anlocken"! Allerdings kann es auch "nur" eine blöde Angewohnheit sein, die den Hund Kot fressen läßt.
Also, viele Gründe, warum er es tun könnte. Ich persönlich würde zuerst durch einen Tierarzt abklären lassen, dass kein medizinischer Grund oder eine Mangelrescheinung vorliegt.