Augenerkrankungen
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z.B.: Horner Syndrom, Katarakt, Glaukom, Mikrophalamus Das Horner-Syndrom
wird durch eine Schädigung des Sympathikusanteils, der den Augenbereich
versorgt, hervorgerufen. Diese Nerven haben ihren Ursprung im Gehirn und
ziehen durch das Rückenmark (Halsmark) bis auf die Höhe der
Vordergliedmaßen. Hier verlassen sie das zentrale Nervensystem und wandern
neben der Wirbelsäule wieder hoch zum Schädel, wo sie nach Umschaltung der
Nerven in einem Ganglion nahe dem Mittelohr schließlich am Auge enden.
Durch Ausfälle entlang dieses anatomischen Verlaufs der sympathischen
Innervation kann man zentrale, präganglionäre und postganglionäre Läsionen
unterscheiden. Die Ursachen für ein Horner-Syndrom sind vielfältig. Bei Hunden
und Katzen werden u.a. eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose),
Tumoren im Bereich des Gehirns und Brustraums, eine Mittelohrentzündung,
seitliche Halsmarkerkrankungen, Verletzungen von Kopf, Hals und Brustraum
sowie Ausriss der Plexusnerven an einer Vordergliedmaße (Plexusavulsion)
genannt. Häufig bleibt die Ursache jedoch unklar. Ein sogenanntes
idiopathisches Horner-Syndrom wird insbesondere beim Golden Retriever
beschrieben.
Bei dem Katarakt bzw. dem Grauen Star handelt es
sich um eine weißlich-graue Trübung der Linse im Auge. Verändertes
Verhalten und Orientierungsschwierigkeiten können hinweisen. Oft sehen die Hunde im Dunklen oder bei schlechten
Lichtverhältnissen weniger und stoßen an Gegenstände. Sie können aber
auch geblendet sein durch die Streuung des Lichts beim Durchtritt durch
die trübe Linse. Normalerweise ist die Linse transparent, um das einfallende Licht
zu bündeln und ein scharfes Bild an die Netzhaut weiterzugeben. Je trüber
die Linse, desto schlechter wird das Sehvermögen. Sind beide Augen
betroffen, kann es zu einer kompletten Blindheit kommen. Ein grauer Star
ist nicht – wie bei den meisten Menschen – eine altersbedingte Erkrankung.
Zwar hört man manchmal von Tierärzten, dass der Katarakt dominant vererbt
wird, doch ich wage das zu bezweifeln und denke, es liegt ein rezessiver
Erbvorgang vor, Generationen überspringend, aber auch andere Erkrankungen wie die Zuckerkrankheit
(Diabetes mellitus) spielen bei der Entstehung des Grauen Stars unserer
Haustiere eine wichtige Rolle. Es gibt eine altersbedingte, harmlose
Linsentrübung, die dem Auge einen bläulichen Schimmer verleiht aber zu
keiner Seheinschränkung führt. Auch Erkrankungen z.B. der Hornhaut können
Trübungen des Auges hervorrufen. Eine gründliche Augenuntersuchung durch
einen Augentierarzt ist daher unerlässlich. Die Operation ist die einzige
Möglichkeit Hunden wieder Sehvermögen zu schenken. Je nach Befund kann die
Linse teilweise oder ganz entfernt werden. Eine Kunstlinse wird im Anschluß eingesetzt, dies verbessert das Sehvermögen maßgeblich.
Beim Grünen Star (Glaukom) kommt es zu einer schmerzhaften
Erhöhung des Augen-Innendrucks beim Hund, welche innerhalb kurzer Zeit zur
Erblindung führen kann. Viele verschiedene Ursachen können einen Grünen
Star auslösen. Der erhöhte Augen-Innendruck schädigt den Sehnerv und die
Netzhaut – der Hund kann erblinden. Oftmals ist zunächst nur ein Auge
betroffen, in der Hälfte der Fälle ist das zweite Auge innerhalb von acht
Monaten ebenfalls befallen. Die Symptome des Grünen Stars beim Hund sind nicht einfach zu
erkennen, da sie einer normalen Augenentzündung ähneln. Das Auge ist
gerötet, der Hund wird ruhiger, reibt die Augen vermehrt und kneift sie
zusammen. Die Linse kann geweitet sein, manchmal erscheint die Hornhaut
getrübt (Korneaödem). Ein Tierarzt kann die Diagnose des Glaukoms stellen,
indem er den Augen-Innendruck misst. Je schneller der Hund mit speziellen
Augentropfen behandelt wird, die den Augen-Innendruck senken, desto besser
ist die Chance, seine Sehkraft zu erhalten. Das Glaukom beim Hund ist
immer ein Notfall. Als Mikrophthalmus bezeichnet man ein abnorm kleines Auge. Ist
das Auge gar nicht angelegt oder bis auf wenige Reste reduziert, spricht
man von einem Anophthalmus. Ein Mikrophthalmus kann angeboren (kongenital)
oder erworben sein und einseitig oder beidseitig auftreten. Ein angeborener Mikrophthalmus (Mikrophthalmus congenitus) tritt
bei infektionsbedingten Entwicklungsstörungen (z.B. bei
intrauteriner Rötelninfektion, Toxoplasmose oder Zytomegalie), sowie bei
verschiedenen erblichen Fehlbildungssyndrome (z.B. Aicardi-Syndrom, Pätau-Syndrom)
auf. Er ist auch Teil der Warfarin-Embryopathie bei Einnahme von Phenprocoumon während
der Schwangerschaft. Einen erworbenen Mikrophthalmus sieht man bei u.a. bei retrolentaler
Fibroplasie, Endophthalmitis oder nach perforierenden Augenverletzungen. Die Physiologie des Auges ist in der Regel nicht gestört, meist
besteht jedoch eine ausgeprägte Weitsichtigkeit. In Abhängigkeit der
Genese können ein Katarakt oder andere Fehlbildungen des Auges (z.B. Kolobom)
assoziiert sein. Die Nickhaut des Hundes ist eine zusätzliche
Bindehautfalte im nasenseitigen Augenwinkel und wird daher auch drittes
Augenlid genannt. Sie besteht aus Bindehaut, einem so
genannten Nickhautknorpel (Blinzknorpel) und der Nickhautdrüse, die bis zu
40% der Tränenflüssigkeit produziert. Die Nickhaut wird wie ein
Scheibenwischer zum Befeuchten der Hornhaut eingesetzt, wenn sich die
Augenlider schließen. Nickhautvorfälle können ein-oder
beidseitig vorliegen. Nickhautvorfälle haben sehr unterschiedliche
Ursachen: Schmerzen, Nickhautdrüsenvorfall, Umgeschlagener Blinzknorpel,
Tumoren, Nickhautvorfall durch neurologische Erkrankungen,
Nickhautvorfall aus ungeklärter Ursache und Vererbung. Bei einem
Nickhautvorfall schiebt sich die Nickhaut vor das Auge. Die Pupille und
Linse sind teilweise oder sogar ganz von der Nickhaut bedeckt und man
guckt auf Bindegewebe. Manchmal sieht das Auge rot aus. |