Was lag mir 2017 am Herzen

Was lag mir 2017 am Herzen:

18.12.2017:

Wir haben einen großen Zuchtverband, und die meisten Mitglieder/innen sind freundliche Menschen. Doch eins fehlt mir: Ein unabhängiger Ansprechpartner, ein Mitgliederobmann/frau. Ich habe Anfang des Monats eine mail an eine offizielle Adresse geschickt mit Punkten, die mir am Herzen liegen und für die diese Person zuständig ist. Leider bekam ich keine Antwort, nicht einmal die Bestätigung, dass die mail angekommen/gelesen wurde! Wie Sch.... ist das denn?!?

Immer wieder kommt das Thema "Pigmentierung" auf. Es ist sehr wichtig, doch wird sehr häufig vernachlässigt. Manchmal ist man als Aussteller und Züchter entsetzt, dass gerade Zuchtrichter/innen sich dieses Themas so gar nicht mehr bewußt sind! Der Standard sagt dazu: 


Schwarz!!! Ungeachtet der Haarfarbe!!!! Und dann werden Hunde nach vorne gestellt, die eine lederfarbige Nase haben und verblasstes Pigment um Augen und an den Lippen!!!
Auch sogenannte "Wechselnasen" darf es beim Barsoi nicht geben!
Auch auf die Augen selbst sollte man noch einmal hinweisen: Die Nickhäute bestimmen ganz maßgeblich den Blick und den Ausdruck des Hundes. Schön, wenn sie dunkel sind, doch gerade bei hellen Hunde ist das nicht immer mehr gewährleistet. Eins jedoch sagt der Standard ganz klar:

Man sollte sie beim Barsoi möglichst nicht sehen!

Nun, der Adel des Barsois wird maßgeblich durch den Kopf bestimmt. Es braucht locker 6 Generationen konsequenten Züchtens, solche Fehler wieder auszumerzen. Zu Schade, wenn uns das durch falsche Zuchtauswahl verloren ginge.


14.11.2017:
Die Weltausstellung in Leipzig ist vorbei. Jetzt hat man etwas Zeit, alles zu reflektieren. Das face-book ist voll von den "Erfolgsmeldungen", und allen sei an dieser Stelle herzlichst gratuliert. Ich konnte verständlicherweise, aber leider nur das Richten der Barsoi-Rüden verfolgen. Es waren einige Barsois da, die mich persönlich sehr angesprochen haben, aber auch Hunde, die ich nicht unbedingt ausgestellt hätte. Nun, das liegt, wie vieles, im Ermessen des Betrachters, genau, wie die Entscheidungen der Richter. Doch was mich sehr erstaunt hat, ist, dass bei einer so großen Weltausstellung mit einer Rekordteilnehmerzahl von über 24 000 Hunden die Barsois - im Vergleich zu vorherigen Ausstellungen - eher untervertreten waren, ca. 100 Hunde weniger als üblich. Warum, so sollte man sich fragen?
1. Liegt es am Austragungsort? - Eher nicht, weil: Rekordmeldungen über alles!
2. Gibt es nicht mehr so viele Barsois? - Eher nicht, denn die Population nimmt stetig zu.
3. Gibt es die weltweit bekannten Kennel nicht mehr? - Auch nicht, auf anderen Ausstellungen sind sie ja  vertreten.
4. Gibt es gleichzeitig noch wichtige/re Ausstellungen, wo sie sind? - Eindeutig nein!
Also, warum sind wichtige, berühmte Kennel nicht vertreten? Kann es an der Richterauswahl liegen? Immerhin war eigentlich ja auch nur ein einziger russischer Kennel da. Gut, man hat jetzt viel Spielraum für Spekulationen, und ich will mich damit auch nicht weiter aufhalten, es bringt einfach nichts mehr, vorbei ist vorbei.
Was nehme ich für mich mit von dieser Rassevorführung? Ehrlich? Die Gespräche am Rande des Rings!
Aber was sehe ich so im Ring: Es sind inzwischen immer weniger Hundebesitzer, die ihre Liebsten selbst ausstellen. Die meisten ausländischen Hunde werden inzwischen von professionellen Handlern vorgeführt. Die Tiere stehen und laufen so steril, dass ich mich frage: Leben sie NUR für die Show? Dürfen sie auch noch "Hund" sein? Immer mehr junge, oft sehr hübsche Hundehandlerinnen ziehen die Aufmerksamkeit im Ring vom Hund ab! Mit sehr engen Kostümen, oft nach dem Motto: Rocksaum trifft Ausschnitt, werden sie selbst zum Schauobjekt.

Das man sich selbst ordentlich präsentiert und nicht rumläuft, wie gerade aus dem Kuhstall gekommen, sollte sich schon von selbst verstehen. Ich sage das nicht, weil ich auf diese Mädels neidisch bin, sondern ich finde es sehr traurig! Es sollte doch der Hund im Vordergrund sehen und nicht das Ende der Leine, ob nun berühmter Züchter/in oder attraktive Handlerin. Aber, das wird wohl mehr und mehr so werden, halt der Lauf der Welt.


16.10.2017:
Es war wieder Dortmund: Bundessiegerausstellung (Samstag) und CACIB (Sonntag). Seit einigen Jahren habe ich dort gemeldet und mir das Richten angesehen. Ich spreche hier jetzt NUR von den Barsoi-Rüden. Leider mußte ich immer wieder feststellen - nicht immer, aber meistens, dass ich das Gefühl nicht loswerden konnte, die Sieger stehen schon im Katalog fest, will meinen, schau ich, wer ausstellt, weiß ich, wer gewinnen wird. Selten erlebt man da eine Überraschung, höchstens, wenn mehrere ausländische Kennel oder eine der ausgesprochen bekannten deutschen Zuchtstätten, Richter oder Handler ausstellen. Doch dann wird abgestuft durch die Platzierung, wer diesmal am wichtigsten ist. Das soll jetzt keine Unterstellung sein, es ist einfach nur "gefühlt"!  Ob das bei den Hündinnen auch so ist? Ich denke: Vielleicht. Und bei anderen Rassen? Viele antworten: Ja! Nun kann man natürlich sagen, dass seien die Argumente der schlechten Verlierer. Gut, man geht ja nicht aus Spaß und Tollerei dahin, zahlt viel Geld und nimmt nicht Fahrt, Hotel etc in Kauf, nur um als Statist dabei zu sein, das ist klar. Ich persönlich habe KEIN Problem damit, wenn ein gleichguter oder besserer Hund gewinnt. Dennoch ist das mit den Siegern oft irgendwie so eine Sache.
Was aber sehr auffällig ist und von den Richtern auch anscheinend noch gefördert wird, ist die Überwinkelung der Barsois hinten! Ich bin oft richtig entsetzt, wenn ich das sehe! das ist zum einen nicht standardgerecht, doch noch schwerwiegender sind die Auswirkungen auf das Laufverhalten dieser Hunde im Feld! Nur anscheinend interessiert das ja keinen mehr!

Es soll laut Standard eine Vertikale vom Sitzbeinhöcker vor der Mitte des Sprunggelenk und dem Hintermittelfuß verlaufen. 

Bei diesem Barsoi läßt die Winkelung die "Vertikale" ins Leere fallen! Leider sieht man zunehmend solche Winkelungen und Stellungen, die kontraproduktiv zur "Federung" beim Lauf in unwegsamen Gelände sind und die Verletzungsgefahr stark erhöhen.
Auch ist es wohl völlig egal, wie der Charakter der Hunde ist!


28.08.2017:
Ich wundere mich schon überhaupt über nichts mehr! Vor allem, was in unserer Gesellschaft so abgeht. Ich hoffe nur, dass ich keinen Krieg mehr miterleben muß!
So ganz still und heimlich wird man immer mehr zum "gläsernen" Menschen, Stimmvieh und was weiß ich noch alles degradiert. Unsere bürgerlichen Rechte werden Stück für Stück demontiert. Z. B. Ohne noch fragen zu müssen, darf das Finanzamt unsere Konten einsehen, auch ohne richterlichem Beschluß und begründetem Verdacht! Zu argumentieren: "Ich habe ja nichts zu verbergen" ist genau so doof wie dazu nichts zu sagen. Wir sagen so lange nichts dazu, bis wir nichts zu sagen haben!!! Auch unsere Steuergelder, für die wir alle hart arbeiten müssen, werden z.T. verpulvert, dass einem die Augen tränen! Was unsere Sicherheit angeht, nun auch so ein Thema.
Respekt ist inzwischen ein Fremdwort aus der "guten, alten Zeit" geworden. Wenige lernen das heute noch.
Die Widersprüchlichkeit ist kaum noch zu überbieten! Es wird allgemein, aber auch in der Politik beklagt, dass Kinder zu viel vorm PC/Tablet oder Smartfon hocken und "daddeln", andererseits wird das Entwickeln von PC-Spielen subventioniert! Und, und, und! Man kann das alles gar nicht mehr aufzählen! Doch eins muß ich noch loswerden: Die EU subventioniert die Greyhoundzuch für die Rennbahnen in Irland und England, und wir dummen Bürgen gründen Initiativen, sammeln Spenden, nehmen Hunde auf, um das zu verhindern! Hahaha! Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich......... !


22.07.2017:
Auf facebook war oder ist noch eine Diskussion bezüglich der Ausstellungsmethoden von Hunden, die sehr zu Denken Anlaß geben sollte. Hier die bisherigen Kommentare:


Hier denke ich, das, was Herr XY schreibt, hat jeder von uns schon erlebt, doch genau, wie er schreibt, ist es nicht offen für eine Debatte! Das ist sehr traurig, aber auch wahr, weil, wenn es ein einzelner aufwirft, läuft er Gefahr, ausgegrenzt zu werden. Doch, so hörte ich, ist das nicht nur bei den Barsois so, sondern auch bei allen anderen Windhundrassen kann man es beobachten. Es wird Richter/Züchterbonus genannt. Und so beobachtet man leider immer wieder, dass Richter, die ausstellen, gewinnen, obwohl ihr Hund nicht der Beste ist. So haben einige Züchter/Richter Co-Ownerschaften und stellen diese Hunde dann für die eigentlichen Besitzer aus, damit sie auch sicher gehen zu gewinnen. In Anbetracht des Sprichworts mit den Krähen geht diese Rechnung zumeist auch auf! Ja, es ist richtig, dass man oft, wenn man den Meldekatalog in Händen hält, bei bestimmten Konstellationen schon vorher weiß, wer gewinnt.
Zur Politik: Bei einigen CACIB-Veranstaltungen ( Do ) hatte ich schon oft das Gefühl, wer am weitesten weg wohnt, der gewinnt das CACIB, hat also schon mit dem Flugticket  das CACIB mitgebucht, WIR SIND JA INTERNATIONAL!!!!!
  

Spaltet sich die Barsoizucht auf ? Gibt es die sogenannten Show - und Rennlinien?
Unsere Hunde sind sportlich und auch erfolgreich auf Ausstellungen. Doch wie schon öfter beobachtet, wird dieses Zuchtziel oft nicht mehr konsequent verfolgt, sondern es scheint  langsam auseinander zu driften. Und wenn wir nicht aufpassen, könnte es uns damit irgendwann so gehen wie mit den Afghanen. Warum ich das befürchte? Nun, ganz einfach: Ich sehe durchaus "Showlinien" und "Sportlinien". Zwar kann man sagen, egal aus welcher Zucht, ein Barsoi läuft oder er läuft nicht. Das stimmt, aber die Frage ist doch: Wie!
Auf den Ausstellungen möchte man gerne "substanzvolle" Hunde sehen, die mit ihrem schönen Fell bestechen. Nur, was versteht man unter "substanzvoll" und was unter einem schönen Fell? Zum äußeren Erscheinungsbild sagt der DWZRV-Standart:





Dennoch werden oft "dicke" Hunde bevorzugt. Da legt man die Hand nicht mehr zwischen, sondern auf die Hüfthöcker, und die Oberlinie wird durch das Gewicht gerader, der Bauch ist nicht mehr dementsprechend aufgezogen, .......! Sie werden oft gestellt wie ein Whippet und neuerdings wird von einigen Ausstellern Hals mit Kopf so hoch gezerrt wie bei den Afghanen mit der Begründung: Der Richter will den Hund "in Aktion" sehen! Das alles sollte keine Schule machen.
Wenn ich mir vorstelle, ein Sumo-Ringer tritt bei einen Wettlauf gegen einem Leichtathleten an, dann, so denke ich, ist das Ergebnis vorhersehbar. Und wenn dieser arme Dicke dann auch noch im Pelzmantel rennen muß, nun ja! Ein Barsoi ist ein Sichtjäger, und im Gegensatz zu anderen Jagdhunden muß er seine Beute erlaufen und fangen. Der Barsoi Typ "Sumo im Pelzmantel" würde verhungern, weil er seinen Hasen gar nicht mehr kriegen würde. Er ist nicht mehr schnell und wendig genug, würde überall hängen bleiben und überhitzen. Schon im alten Russland unterschied man grundsätzlich 2 Typen, denjenigen, der auf Niederwild ging und den Wolfjäger. Hasenjäger sind kleiner, leichter und hatten einen längeren Hals als die etwas kräftiger gebauten und dadurch schwereren Wolfjäger. Aber keiner war dick und die Länge des Haarkleides war zweckmäßig. Nun können wir unseren Barsois ja keine Wolfsjagd mehr anbieten, und da wir das Coursen oder Rennen ja als Wettkampf werten, in dem es Sieger und Platzierte gibt, nun, jeder kann sich denken, worauf das hinaus läuft. Unsere Zuchtrichter haben einen entscheidenden Einfluß darauf, wohin sich die Rasse Barsoi entwickelt. Und es wäre gut, das Zuchtziel "Schönheit UND Leistung" nicht aus dem Auge zu verlieren, soll heißen, Züchter/Aussteller zu großer, zu dicker und/oder zu "befellter" ( Sofa )-Hunde nicht noch zu belohnen. Ein entsprechendes Maß muß aber auch bei den von mir so genannten Sportlinien gelten, was ja zumindest dadurch versucht wird, dass diese, um Titelanwartschaften zu bekommen, eine V-Bewertung von einer CAC-VA, bzw bei internationalen Titelanwartschaften eine SG-Bewertung von einer CACIB nachweisen müssen. So wäre es nur fair, im Umkehrschluß für entsprechende Schönheitstitelanwartschaften im adulten Bereich auch eine sportliche Bewertung in der oberen Hälfte eines Feldes ( Rennen oder Coursen ) nachzuweisen.


08.04.2017:
Die Ranglisten sind veröffentlicht: Bei den Rüden steht Amethyst an 1. Stelle mit 210 Punkten, doch was mich eigentlich nur noch freut, ist, dass sein Name und auch Opals schon in der Coursingliste auftauchen! Die "Barsois zu elben Äiken gratulieren an dieser Stelle allen Gewinnern und Platzierten! Seit nunmehr 3 Jahren befinden sich Hunde aus meinem Besitz unter den 1. und 2.-Platzierten: Niemen in 2014: Platz 2, in 2015 war Niemen auf Platz 1 und Opal auf Platz 2. Heute nun ist sein Sohn Amethyst auf Platz 1. Eigentlich sollte es Anlaß zur Freude sein, doch genau das Gegenteil ist inzwischen der Fall! Nach dem Motto: Wer so oft ausgestellt wird, muß ja vorne stehn, wird seine eigentliche Leistung weder dargestellt noch in irgendeiner Weise gewürdigt. Der Hund ist zu Ende des Jahres gerade 28 Monate geworden, noch nicht einmal ganz ausgewchsen und ihm wird dann tatsächlich im "Kommentar" ein älterer Rüde aus der Championklasse entgegengestellt, der mit nur 5 Ausstellungen die beachtliche Punktzahl von 94 errang! Ich will damit die Leistung des anderen Hundes in keiner Weise schmälern, im Gegenteil, das ist beachtlich. Doch wenn man das tut, dann muß man auch Vergleichbares miteinander vergleichen! Nämlich Ch.-Klasse mit Ch.-Klasse! Obwohl Amethyst erst mit seiner letzten Ausstellung die 2 Championtitel bekommen hat, durfte er vorher schon 4 x in der Championklasse starten und errang damit 74 Punkte!  94 durch 5 Ausstellungen macht 18,8 und 74 durch 4 ergibt 18,5 Punkte im Durchschnitt. Beachten wir zusätzlich, dass Amethyst 2, der andere Rüde 5 Jahre alt ist. Das wäre vergleichbar: 2 gleich gute Hunde!!! Das ist meine Meinung zum Kommentar der Rangliste Barsoi 2016.


Doch Allgemein: Die Ranglisten geben - immer wieder - großen Anlass zur Kritik! Auch ich finde sie denkbar unglücklich, zu tiefst ungerecht und eigentlich auch überflüssig! Immer wieder heißt es: Wer viel ausstellt, der sammelt auch viele Punkte! Das ist - bedingt - richtig, denn nicht immer erreichen Hunde, die ausgestellt werden, auch die Kriterien der Punktevergabe, und dann kann man ausstellen, soviel man will! Andererseits werden mehr als 90 Ausstellungen allein in Deutschland angeboten, so dass jeder Aussteller/Züchter die Chance hat, an genügend teilzunehmen. Mein Kritikpunkt hingegen ist, dass alle Erwachsenenklassen zusammengewürfelt gewertet werden. Ich denke, man tut jungen Hunden damit einfach unrecht. Viel besser wären Alterssplittings gemäß der Erwachsenenklassen, oder eine Wertung auf der Basis, Hunde von aus der Zwischenklasse und Hunde bis 28 Monate in eine Gruppe, ältere auch in eine Gruppe zusammen zu fassen, dafür dann jedoch keine Top-20-Liste! So kann man gemäß dem Reifegrad die Hunde untereinander fairer vergleichen, denn wie oft kommt es denn wirklich vor, dass ein Milchbubi, der eigentlich noch in der Jugendklasse starten kann, tatsächlich einen Hund aus der Championklasse übersticht?  Damit ist natürlich nicht die Ungerechtigkeit mit den unterschiedlichen Ausstellungszahlen aus der Welt, nur da könnte man es ja so handhaben wie bei einigen Cup-Listen. Wer mitmachen will, weiß das und gibt das in diesem Falle zu Anfang des Jahres bekannt. Wer da nicht mitmachen will, o.K., seine Sache! Ich jedenfalls will, dass keiner meiner Hunde je wieder in dieser Ausstellerliste namentlich genannt wird. So, wie man damit heute umgeht, möchte ich meine Hunde nicht kritisieren lassen. Denn, auch wenn es vielleicht so aussehen mag, ich stelle meine Hunde NICHT wegen einer solchen Rangliste aus!